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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 26

1849 - Münster : Coppenrath
______26 niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über- wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in- nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge- raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli- ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei- den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze. So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat- ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer- enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen. Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet. Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd- italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En- kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be- nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge- rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan- zen eines Volkes. 2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü- p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 28

1849 - Münster : Coppenrath
28 men zuerst das Land um den Po in Besitz, wo sie einen Bun- desstaat von zwölf herrschenden Städten gründeten, der aber später, um das Jahr 400 v. Chr., durch den Einfall der Gal- lier hart bedrängt, endlich vernichtet wurde. Dann drangen sie erobernd bis an die Tiber vor und brachen sich zuletzt auch über diese bis nach Campanien Bahn, wo sie abermals einen Staat von zwölf unter sich verbündeten Städten gründeten. Hier aber verloren sie das Übergewicht an die Samniter. Fe- ster war ihre Niederlassung im Tprrhenerlande. Hier ging all- mälig der Name des Landes, welches sie bewohnten und welches auch dem Meere dort den Namen gegeben hatte, auf sie selbst und ihren ganzen Stamm über. Tyrsener wurden sie so statt Rasener genannt, dann Tursci, endlich Trusci und Hetrusci. Hetrurien bildete einen Staatenbund. In diesem machten zwölf vorherrschende Städte mit ihrem Gebiete eben so viele freie unabhängige Staaten aus. An der Spitze jedes Bundes- staates stand, wenigstens in der frühem Zeit, ein auf Lebenszeit gewählter König. Später aber wurde das Königthum durch jährlich wechselnde Magistratspersonen, die man aus der herr- schenden Klasse des Adels wählte und Lucumonen oder Häupt- linge ') nannte, ersetzt. Ihre Würde war mit großem äußeren Glanze umgeben. Sie trugen eine purpurne mit Gold ver- brämte Toga, ein goldenes Stirnband und Scepter und saßen in der Curie auf elfenbeinern Prachtsesseln. Auch waren sie von zwölf Lictoren mit Stabgebünden und Beilen umgeben. Die vorstehenden Lucumonen der zwölf herrschenden Städte ka- men auch regelmäßig jedes Jahr zu allgemeiner Berathung deö Bundes beim Tempel der Voltumna zusammen. Hier wurde auch über Krieg und Frieden berathen, hier der Anführer des Bundesheeres gewählt. Neben der herrschenden Klasse des Adels gab es auch einen freien Bürgerstand und eine große Anzahl Clienten oder Höriger, wahrscheinlich Nachkommen der unter- jochten Ureinwohner. Mit der Verfassung war die Religion auf das engste ver- knüpft. Die Etrusker nannten ihre Götter Äsar und theilten 0 Die Römer nannten sie Principes Etruriae.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 375

1849 - Münster : Coppenrath
Cwltnr der Römer §. 84. Das Religionswesen. 1) ^te Religion war bei den Römern in alle Verhältnisse des Staates, wie der Familie auf das engste verflochten. Als der eigentliche Stifter derselben galt ihnen der König Numa Pompilius, dem sie sowohl die Abfassung der ältesten Religions- urkunden, als auch die Einsetzung der Priestercollegien zuschrieben. Da die erste Bevölkerung Rom's aus Latinern, Sabinern und Etruskern bestand, so sind auch alle diesen Völkern angehörenden Götter und Religionsinstitute nach dieser Stadt gekommen und sind zugleich hier in mannigfache Beziehungen und Verbindungen mit einander gebracht worden. Mit der Ausdehnung der römi- schen Herrschaft vermehrten sich auch die Götter in Rom's Mauern; denn die Römer waren überhaupt tolerant gegen fremde Religionen, und bei Belagerungen feindlicher Städte riefen sie wohl den Beistand der dort verehrten Gottheit an, unter dem Versprechen, dieselbe aus der eroberten und zerstörten Feste nach Rom überzusiedeln und hier eben so glänzend zu verehren. So kam der Dienst der Juno von Veji nach Rom. Besonders ein- flußreich wurde die nähere Verbindung mit den Griechen; und die zwölf olympischen Gottheiten derselben haben sämmtlich auf I. A. Hartung, die Religion der Römer nach den Quellen f dargestellt. 2 Th. 1836. — R. H. Clausen, Aeneaö und die Penaten; die italischen Volksreligionen unter dem Einfluß der griechischen bärge- stellt. 2 Th. Hamburg und Gotha, 1839—40.

5. Die alte Geschichte - S. 58

1872 - Münster : Coppenrath
58 hatte, konnte im Tode dort keine Aufnahme finden. Selbst die Könige waren diesem Gerichte unterworfen. 4. Das Labyrinth. Dieses Riesengebude in Mittel-Aegypten unweit des Sees Mris bestand aus zwlf Palsten, sechs gegen Norden und sechs gegen Sden. Das Ganze ent-hielt dreitausend Zimmer, fnfzehnhundert der der Erde und, wie man sagt, eben so viele unter derselben. Es war mit knst-lichen Bildwerken auf das Kostbarste geschmckt. Wegen der Menge der Gnge und Gemcher konnte man sich ohne Fh-rer in demselben nicht zurecht finden. Daher auch der Name. Jetzt liegt es in Trmmern. 18. Aegyptische Kasten; Priester, Inhaber aller Gelehrsam-feit Religion, insbesondere der Thierdienst. Kasten. Frhzeitig fgte sich das Leben der Aegyptier in eine feste Ordnung. Wir finden das Volk in bestimmte Stnde und Kreise geschieden, welche die von ihren Vorfahren berkom-menen Lebensweisen und Beschftigungen erblich fortpflanzten. In der Regel fhrt schon die Natur der uern Verhltnisse von selbst dahin, da der Sohn wieder das Geschft des Vaters bernimmt, da der oohn wieder die Heerde des Vaters weidet, den Acker des Vaters bauet und die Kunstfertigkeiten lernt, welche er von frh auf gesehen. Der Sohn wchst gleichsam in die Beschftigung des Vaters hinein. Was so wie von selbst zur Sitte und Gewohnheit wird, das wurde in Aegypten zu einer festen Regel, zu einem festen Gesetze, wie fr die ein-zelnen Familien, so fr den ganzen Stamm. Insbesondere war es der bevorrechtete Stand der Priester, der durch sein hohes Ansehen und durch seinen groen Einflu auf alle Verhltnisse des Lebens auch dieser Einrichtung Festigkeit und Dauer gab. Solche erbliche Stnde oder Klassen, in welche dadurch ein Volk zerfllt, werden mit einem Worte, das die Portugiesen nach Entdeckung dieser Einrichtung in Indien von dorther mitge- 1

6. Die alte Geschichte - S. 11

1872 - Münster : Coppenrath
6) Aethiopien, oberhalb von Aegypten, stand wegen seines Reichthnmes an Gold, Elfenbein, Ebenholz und Nanchwerk von frhester Zeit her mit diesem durch Handel in Verbindung. Besonders berhmt war die Provinz Mere. Die Aethiopen zeichnen sich durch eine glnzend schwarze Farbe aus. 6, Europa. Europa ist der kleinste von den im Alterthume bekannten Erdtheilen; es enthlt nur 180,000 Quadratmeilen. Aber fr die Entwicklung und Bildung der Menschheit hat es mehr ge-than, als die brigen Erdtheile zusammen. Das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf europischem Boden. Seine Bewohner beherrschen jetzt sogar den grten Theil der anderen Erdtheile; seine Schiffe, seine Flotten durchsegeln alle Meere. Herrlich blhen Knste und Wissenschaften und machen stets grere Fortschritte. Das Klima Europas ist von dem Klima Astens und Afri-kas sehr verschieden. Europa liegt fast ganz unter einem gem-igten Himmelstriche. Von jeher waren deshalb auch seine Bewohner rstige, thtige und Freiheit liebende Menschen, ihr Gemth durch keine niedrige Leidenschaft abgestumpft. Die Bewohner Aliens hingegen wurden bei den vielen Producten, die ihnen ohne sonderliche Mhe und Anstrengung der fruchtbare Boden darbot, ppig und schwelgerisch; der Druck der Regie-rung hemmte jede geistige Regsamkeit; und in Afrika erstarb fast jede Thtigkeit unter dem glhend heien Himmelstriche. Zudem blieb die etwaige wissenschaftliche Bildung in Asien und Afrika grtentheils nur das Eigenthum einer abgesonderten Klasse von Menschen, während sie sich in Europa durch freie Mittheilung der alle Klassen segenreich verbreitete; und was die Natur hier versagte, errang man durch Knste und Ver-kehr. Von Griechenland ging die europische Bildung aus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und durch vielfachen Verkehr

7. Die alte Geschichte - S. 16

1872 - Münster : Coppenrath
I 16 Eine sehr schne Gelegenheit hatten jetzt die ersten Menschen, durch Gehorsam gegen ihren gtigen Schpfer sich dank- , bar zu beweisen. Gleichwohl kamen sie zum Falle. Von dem bsen Geiste unter der Gestalt einer Schlange verfhrt, apen sie von der verbotenen Frucht. Jetzt gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten, wie sehr sie gesndigt hatten, und ver*. bargen sich vor dem Angesichte des Herrn. Ihr gegenwrtiger Zustand war um so trauriger, je schner und gttlicher der frhere gewesen. Aus dem Paradiese verstoen muten sie und alle ihre Nachkommen im Schweie des Angesichtes ihre Nah-rung gewinnen, ihr Leib wurde sterblich, der Wille schwach und zum Bsen geneigt. Ein trauriges Beispiel der nunmehr verdorbenen menschlichen Natur muten die unglcklichen Eltern schon an ihren ersten Kindern erleben. Kam erschlug aus Neid seinen Bruder Abel. Von diesen ersten Eltern stammen, der Bibel gem, alle Menschen auf der ganzen Erde. Es hat wohl die Verschieden-heit der Nahrungsmittel, der Lebensweise und vorzglich der Luft manchen Einflu gehabt auf die uere Bildung und Ge-statt ihrer Nachkommen. So finden wir ganze Völker, die kohl-schwarz sind, z. B. die Neger und Mohren in Afrika; andere kupserroth, wie die Indianer im nrdlichen, und die Patagonen im sdlichen Amerika. Dieselben Patagonen sind fast von rie-senmiger Gre; die Lappen, Samojeden und Grnlnder hingegen, die tief im Norden unter einem uerst kalten Him-titelstriche wohnen, ungewhnlich klein. Sie sind nur vier Fu hoch. Bei aller Verschiedenheit in Farbe, Gre und Bildung finden wir jedoch immer die auffallendste hnlichkeit wieder, die auf jene gemeinsame Abstammung zurckweiset. So mssen wir uns denn auch Alle als Kinder derselben Stammeltern brderlich unter einander lieben. Sehr angenehm mte es wohl sein, wenn wir die Gegend in Asien noch bestimmen knnten, in welcher einst das Para-dies war, wo unsere Stammeltern erschaffen wurden, wo, um

8. Die alte Geschichte - S. 59

1872 - Münster : Coppenrath
59 bracht haben, Kasten genannt. In Aegypten gab es deren sechs, spter sieben. Die gelehrteste Kaste war die der Priester. Sie waren Erzieher und Rthe der Könige, die man hier Pha-raonen, d. i. Erhabene, nannte; sie richteten das Volk nach eigenen Gesetzen; sie bestimmten nach dem regelmigen Aus-treten des Nil und nach Beobachtungen am gestirnten Himmel das Jahr und ordneten den Kalender; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande. Von ihren Kenntnissen der Naturkrfte insbesondere zeugen auch die angeblichen Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrichteten. Beim Volke galten sie deshalb auch als Zauberer. Nchst den Priestern waren die Krieger die angesehenste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Sldlingen, sondern sie waren freie Brger mit Grundeigenthum und wohnten in abgesonderten Distrikten. Die brigen Kasten bestanden aus Ackerbauern, Handwerkern, Handelsleuten, Schiffern und Hirten, und standen den beiden ersten an Ansehen und Rechten bei weitem nach. Die Priester und Krieger bildeten.tzie beiden bevorrechteten Kauen; diese waren auch im Besitze aller Lndereien, da der Ackerdauer nur als Pchter den Grund und Boden benutzen konnte. Eine sehr verachtete Kaste mar die der Hirten. Diese wurden sogar fr unehrlich gehalten. Frhere Einflle noma> diicher Fürsten, Hyksos genannt, welche um das Jahr 2100 vor Chr. den grten Theil des Landes eroberten und mehre Jahrhunderte hindurch behaupteten, mgen diesen Ha gegen das Hirtenleben erzeugt haben. Vielleicht muten auch die Js-raeliten, die zu den verhaten Nomaden gezhlt wurden, eben darum von den Aegyptiern eine so harte Behandlung erleiden. Die Religion, insbesondere der Thierdienst. Die Religion der Aegyptier mar ursprnglich die Verehrung eines einzigen Weltschpfers. Bald aber artete diese in Vielgtterei aus. Die Eigenschaften dieses einen Gottes, seine Wir-kungen am Himmel, in der Natur und im Menschenleben wurden als besondere Gottheiten verehrt. Vorzglich verehrt wurde

9. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1872 - Münster : Coppenrath
Diese weit-' Halbinsel bewohnen viele Stmme. Als die alte-Ken Reiche werden Hesdjaz und Yemen gerechnet. Hirten durch-ziehen die Wste. Wo ein mchtiger Stammfrst sein Lager auf-schlgt, da lt er die Hunde bellen. So weit das Gebell er-schallet, darf kein fremder Stamm, keine fremde Heerde sich Nahen. Alle Araber leiten auf Jsmael ihr Geschlecht zurck. ! Unter den einzelnen Stmmen herrscht groe Eifersucht, weil jeder sich ebeler dnkt, und dies ist die Ursache bestndiger i Streitigkeiten. Die Araber lieben vorzglich die Dichtkunst. In alten Zeiten hielten ihre Dichter Wettkmpfe auf den Mrkten von Mekka und Okadh. Noch leben manche ihrer Gesnge im Munde des Volkes fort. Rubereien halten sie fr erlaubt. Als die Erde, sagen sie, unter bte Menschen vertheilt warb, haben die anberen Stmme das Geschlecht Jsmaels ans den fruchtbaren Gegenben in die Wste verbrngt. Wenn sie bhet jene berauben, so nehmen sie nur das wieder zurck, was man ihnen mit Unrecht genommen hat. Jeboch ist der Araber auch gastfrei und gromthig. Selbst mit setnetit Leben vertheibigt er den, welcher sich in seinen Schutz begibt. Im Ganzen ist der Charakter dieses Volkes ernst, wie der des benachbarten Aegyptiers, und zur Schwrmerei geneigt. Das stille abgeschlossene Leben, der gleichfrmige Anblick der weiten Debe mag vieles bazn beitragen. Die Gewrze Jemens, der Ruf seiner Reichthmer und die glckliche Lage zum Handel reizten oft frembe Völker zu Er-oberungsverfnchen; aber weder Alexander der Groe, noch die Waffen der Rmer vermochten in Arabien dauernde Herrschaft zu grnden, oder auch nur in das Innere des Landes zu drin-gen; Meere nnb Wsten schirmten es. Durch den Handel hing es mit der brigen Welt am meisten zusammen. Von uralten Zeiten her waren die Araber die Zwischenhndler zwischen Aegypten und dem gesegneten Indien. Sie blieben es bis anf die Zeiten der portugiesischen Entdeckungsfahrten im Anfange des fnfzehnten Jahrhunderts.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 30

1872 - Münster : Coppenrath
20 ocm wurde die rmische ober lateinische geredet, die weit aus--gebildeter, als die beutfche war. Die lateinische Sprache konnte deshalb auch nicht durch die beutfche verbrngt werben, wrbe aber doch auf mannigfache Weise mit ihr vermischt. Aus biefer Mischung der beiben Sprachen unter einanber enftanben ganz neue Sprachen, welche man romanische nennt. Hierzu ge-! hren die portugiesische, spanische, franzsische und italienische. Man fing auch balb an, in biefe neuen Sprachen zu bersetzen, und jedes Werk in denselben, es mochte Wahrheit ober Dichtung enthalten, in Versen ober nicht in Wersen geschrieben sein, hie Roman. Nur in dem eigentlichen Deutschland hielt sich unsere Sprache frei von jeber Beimischung. Die neueren Sprachen mgen zwar wohlklingenber sein, als die deutsche; sie knnen sich aber an Reinheit und Kraft mit unserer Ursprache nicht messen. Auch die Gerichtsverfassung und Gesetzgebung hatten sich merklich augebilbet und erweitert. Geschriebene Gesetze gab es jeboch vor der Mitte des fnften Jahrhunberts in Deutschland noch nicht. Der herkmmliche Gebrauch entschied der die meisten Rechtflle. Solche Gewohnheitsrechte pflanzten sich mttblich in kurzen Sprchen fort und wrben erft spter schriftlich aufgezeichnet. Iebes Vergehen, felbft der Morb, konnte durch eine Strafe an Vieh ober Gelb geshnt wer-ben. Mit groer Genauigkeit warb aber ein Unterschieb ge-macht zwischen Sklaven und Freien, Deutschen und Rmern. Bei den Franken muten fr die Ermorbung eines Sklaven 45 Golbschillinge (Golbgulben), eines Franken 200, eines Rmers aber nur 100 bezahlt werben. Bei den Sachsen wurde Pferdediebstahl mit dem Tode, Menschenmord aber mit Geld, und bei den Alemannen Weibermord doppelt so hart bestraft rote Mnnermord. Bei den Friesen wurde der Tempelruber mit abgeschnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn die Fluth mit sich fortreie. Auch jede kr-Perliche Verletzung war genau berechnet und jedes bse Wort, i
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